Das Handwerk „Rundholz-Blockbau“ ist in Österreich schriftlich seit dem Hochmittelalter nachweisbar. Erst durch die Beherrschung der Technik des Blockbaues wurde ein siedlungsmäßiges Vordringen des Menschen in die Alpentäler möglich. Mit dieser Sesshaftigkeit bildeten sich die Berufsstände der Holzknechte:mägde und Zimmerleute. Das Rundholzzimmern wird als „siniweln“ (Gröbming, Obertraun), „aufminern“ (Gosau) oder „beniweln“ (Bad Mitterndorf) bezeichnet. Heute ist die Anwendung bei baulich einfach gehaltenen Gebäuden (zb.: Heustadeln, Bergmähdern, Futterstadeln) sehr beliebt. Für das fundamentale Aushacken der Rundkerben in die Rundhölzer wird ein Senklot (kleiner Metallkegel, der an einer dünnen Schnur am Reißwerkzeug befestigt ist) verwendet, der dieser Handwerkstechnik ihre Besonderheit verleiht. Die prägende Handwerkskunst kann mit einigen Vorteilen dienen: Verwendung heimischer Nadelhölzer als naturnaher und umweltfreundlicher Baustoff, markante Baudenkmäler, niedrige Baukosten, lange Nutzungsdauer, einfache Erzeugung im Wald (keine Sägewerke und nur kurze Transportwege notwendig) und Wirtschaftlichkeit im Bereich der Waldbauern:bäuerinnen, Forstbetriebe und Almgemeinschaften.