Handgefertigte Hüttenpatschen aus dem steirischen Ennstal

Hausschuhe aus Schafwolle haben in Haus im Ennstal Tradition. Heute führt Alexandra Anichhofer in vierter Generation den Familienbetrieb.

In einem kleinen Betrieb in Haus im Ennstal scheint die Zeit stehengeblieben. Seit den 1950er-Jahren werden dort Hausschuhe aus Schafwolle im Familienbetrieb Plakolm liebevoll von Hand gefertigt. „Von der Machart her ist eigentlich wirklich alles gleich wie damals, als meine Familie begonnen hat, Patschen herzustellen“, erzählt Alexandra Anichhofer, die das Unternehmen bereits in vierter Generation führt. Stricken, walken, trocknen, zusammennähen – jeder Arbeitsschritt wird von der Familie und mehreren Mitarbeitenden mit der Hand erledigt. Auch das Leder, das für die Patschen verwendet wird, stanzt die Familie vor Ort. Einer der ältesten Handstrickapparate Europas findet sich in der kleinen Werkstatt in der Obersteiermark.

 

In zehn Tagen stellen die Angestellten zwischen 60 und 70 Paaren her, „es kommt aber darauf an, ob es Hausschuhe für Kinder oder Erwachsene sind“, sagt Anichhofer. Die Socken aus reiner Schafwolle, die unter anderem aus Tirol kommt, werden in Paketen zu 27 Kilogramm gewalkt. „Wenn daraus 100 Kinderschuhe gemacht werden können, sind es aufgrund der Größe dann eben nur 50 für Erwachsene“, so Anichhofer, die den Betrieb gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Schwester führt. Nach dem Walkprozess, bei dem die nasse Wolle bearbeitet wird, werden die Socken, die die Grundlage für die Patschen bilden, in der Zentrifuge trocken geschleudert, erläutert die Expertin den Prozess. „Wenn das Wetter passt, hängen wir sie zum Trocknen auch ins Freie.“ Wie Barfußlaufen sei das Tragegefühl der Patschen, denn die Einlage besteht aus gepressten Polsterflocken.

 

In unserer Kleinen-Zeitung-Serie „Bei uns dahoam“ ist ein umfassender Beitrag zu diesen steirischen Hausschuhen (verfasst von Simone Rendl) erschienen, der HIER nachgelesen werden kann.

Kleine-Zeitung-Beitrag zu Hüttenpatschen aus dem Ennstal