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„Martin zünd’s Licht an, Maria bläst’s wieder aus.“
Das Entzünden der Lichtmesskerzen soll symbolisch an Christus als das „Licht der Welt“ erinnern. Im Volksglauben besitzen die „Lichtmess-Kerzen“ eine außergewöhnliche Fürbitt-Kraft. Sie werden daher bei besonderen Anlässen angezündet und gelten als Symbol der Bitte um Gottes Hilfe und Segen. Auch in anderer Hinsicht war der 2. Februar in früheren Zeiten von größter Bedeutung. An Lichtmess erhielten die Dienstboten den Jahreslohn in Geld und Naturalien; sie konnten sich bei ihrem Dienstherrn neu verpflichten oder den Arbeitgeber wechseln. Die Zeit bis Agatha (5. Februar) war eine Art von vertraglich gesichertem Nichtstun, das man die „Schlenklweil“ nannte.
Zugleich begann um Lichtmess die Vorbereitung auf die neue Feldarbeit. Die Wetterregeln handeln von der Vorfreude auf das Frühjahr: „Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“ Hoffnung auf den Frühling macht auch, dass die Tage nun deutlich länger hell bleiben. Eine anschauliche Regel beschreibt, wie die Tage nach der Wintersonnwende am 22. Dezember länger werden: „Weihnachten um ein‘ Mückenschritt, Silvester um ein‘ Hahnentritt, Dreikönig um ein‘ Hirschensprung und Lichtmess um ein’ ganze Stund‘.“
Der Volksmund schlägt mitunter gar einen Bogen vom Martinstag am 11. November zu Lichtmess: „Martin zünd’s Licht an, Maria bläst’s wieder aus.“
Mariä Lichtmess hieß bis 1969 in der katholischen Kirche auch „Mariä Reinigung“. Diese Bezeichnung knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer darbrachte, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Beim Evangelisten Lukas ist nachzulesen, dass sich Joseph und Maria in den Tempel begaben, um Jesus, der als Erstgeborener Gott gehörte, auszulösen. Von daher kommt auch der andere Name des Festes, der sich seit 1969 im katholischen Feiertagskalender findet: „Darstellung des Herrn“. Aus dem Marienfest ist ein Christusfest geworden. Wie das Lukas-Evangelium berichtet, begegneten Maria und Joseph im Tempel dem greisen Simeon und der Prophetin Hannah. Simeon stimmte ein Loblied auf das Kind an und pries es als Messias.
Na dann kann einem wunderbaren Volkskultur-Jahr ja nichts mehr im Wege stehen.
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