Internationale Anerkennung für Lipizzanerzucht

"WISSEN UM DIE LIPIZZANERZUCHT" WURDE IN DIE UNESCO-LISTE DES IMMATERIELLEN KULTURERBES AUFGENOMMEN

Zwei weitere seit Jahrhunderten in Österreich gepflegte Kulturtechniken wurden heute in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen: darunter das steirische Kulturerbe  „Wissen um die Lipizzanerzucht“, das im weststeirischen Lipizzanergestüt Piber gelebt wird.

 

Das heute von der UNESCO ausgezeichnete Immaterielle Kulturerbe des Wissens um die Lipizzanerzucht sowie der Flößerei zeigen eindrucksvoll, wie das Engagement aller Beteiligten einerseits eine wichtige kulturpolitische Funktion erfüllt, aber auch wie die Traditionen durch die Kooperation mit ihren europäischen Partnerinnen und Partnern gestärkt werden. Ich freue mich über die noch größere internationale Sichtbarkeit dieses Kulturerbes, insbesondere auch im Hinblick auf seinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung“, so Staatssekretärin Andrea Mayer über die Auszeichnungen.

 

Landeshauptmann Christopher Drexler ergänzt: „Das Gestüt Piber in der steirischen Gemeinde Köflach ist seit mehr als hundert Jahren ein bedeutendes Wissenszentrum rund um die Lipizzanerzucht. Wertvolle kulturelle Praktiken, die dort von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind das Fundament der erstklassigen Reitkunst an der Spanischen Hofreitschule. Dieses Können prägt die Erfolgsgeschichte der weltbekannten Lipizzaner. Ich freue mich daher besonders, dass das umfangreiche Wissen um Zucht, Haltung und Ausbildung im steirischen Gestüt Piber von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Damit wird ein vielfältiges Erbe der Steiermark bis weit über unsere Landesgrenzen hinaus sichtbar gemacht. Ich gratuliere recht herzlich und bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer Arbeit diese Erfolgsgeschichte ermöglichen.“

"Wissen um die Lipizzanerzucht" des Lipizzanergestüts Piber wurde in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Wissen um die Lipizzanerzucht (c) Spanische Hofreitschule – Lipizzanergestüt Piber/Gabriele Boiselle

„Das Gestüt Piber in der steirischen Gemeinde Köflach ist seit mehr als hundert Jahren ein bedeutendes Wissenszentrum rund um die Lipizzanerzucht.“

Einmal im Jahr tagt das Zwischenstaatliche Komitee zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, um über die Aufnahme besonders schützenswerter kultureller Ausdrucksformen in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit zu entscheiden. Derzeit beraten 24 gewählte Vertragsstaaten der Konvention in Rabat, Marokko. Heute wurden mit dem „Wissen um die Lipizzanerzucht“ und der „Flößerei“ zwei Elemente in die Liste aufgenommen, die von Österreich gemeinsam mit weiteren europäischen Ländern eingereicht wurden.

 

Über die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes

 

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen weltweit lebendige Praktiken aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Ziel ist es, dieses Kulturerbe zu dokumentieren, nationales und internationales Bewusstsein für ihre Bedeutung zu schaffen und es letztlich auch zu schützen. Neben dem Immateriellen Kulturerbe wie der finnischen Saunakultur, der iranischen Teppich-Knüpfkunst, dem Reggae aus Jamaika oder der italienischen Geigenbaukunst befinden sich aktuell auch 8 österreichische Praktiken auf der Repräsentativen Liste:

 

  • Die Falknerei (2012), gemeinsam mit 23 weiteren Ländern
  • Der Imster Schemenlauf (2012)
  • Die Hohe Schule der Klassischen Reitkunst der Spanischen Hofreitschule (2015)
  • Das Wissen im Umgang mit Lawinengefahr (2018), gemeinsam mit der Schweiz
  • Die Handwerkstechnik des Blaudrucks (2018), gemeinsam mit 4 weiteren Ländern
  • Die Transhumanz – den Jahreszeiten folgende Alm- bzw. Weidebewirtschaftung (2019), gemeinsam mit Italien und Griechenland
  • Das Wissen um die Lipizzanerzucht (2022), gemeinsam mit 7 weiteren Ländern
  • Die Flößerei (2022), gemeinsam mit 5 weiteren Ländern

 

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