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In unserer Kleinen Zeitung-Serie „Bei uns dahoam“ widmen wir uns in der heutigen Ausgabe dem kulturellen Erbe des Streuobstanbaus: „Auf einer Wiese im Schatten von Obstbäumen sitzen, die frische Früchte an den Zweigen tragen – viele Kindheitserinnerungen sehen so aus. Doch für 5300 Mitglieder der Arge Streuobst, von denen zwei Drittel aus der Steiermark stammen, sind die Bäume gleichzeitig ein Kulturgut, dessen Erhalt sie sich verschrieben haben. Großkronige und hochstämmige Bäume machen den Streuobstanbau aus, der seit Dezember 2023 ein österreichweites immaterielles Kulturerbe der Unesco ist. „Früher war es üblich, Streuobstanbau zu betreiben, heute ist diese Form vom Aussterben bedroht, weil sie von Intensivanlagen abgelöst wird“, erklärt Wolfgang Weingerl, Vorstandsmitglied der Arge Streuobst und Geschäftsführer des steirischen Landes-Obst-, Wein- und Gartenbauvereins. Während Bäume auf Streuobstwiesen unregelmäßig verteilt stehen, werden die Pflanzen im Intensivanbau in Spalierform aufgestellt. „Außerdem werden sie kleinkronig gehalten“, so Weingerl.
Heute existiert nur noch ungefähr ein Drittel früherer Streuobstwiesen, zahlreiche Vereine widmen ihre Zeit der Pflege der Flächen. Der Aufwand, den die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen verlangt, habe die Abnahme der Nutzung der Anbauform begünstigt, sagt der Geschäftsführer. „Intensivanlagen bringen einem viel Obst mit viel geringerem Aufwand. Früher wurden die Obstbäume in der Nähe der Bauernhöfe einfach mitbetreut, das ist heute nicht mehr so.“ Vergessen werden dabei aber die Vorteile, die das Bewirtschaften von Streuobstwiesen bringt. So seien die Inhaltsstoffe der Früchte anders, durch den ausladenderen Wurzelbereich seien die großkronigen Bäume zudem klimaresistenter, wie der Experte aus Frohnleiten weiß. Die alten Sorten, die aus Streuobstanbau entstanden, seien aromastark und zudem gut für die Gesundheit.
Am 26. April wird der Tag der Streuobstwiese zelebriert, „da kommen alle Gartenbauvereine zusammen und pflegen ihre Streuobstwiesen“, erzählt Weingerl. „Der Schnitt ist enorm wichtig, die Bäume müssen ‚verjüngt‘ werden, damit sie gut wachsen und alt werden können.“ Aus diesem Grund bieten die regionalen Vereine immer wieder Kurse an, in denen man den Umgang mit Streuobstbäumen und ihre Relevanz für das Ökosystem erlernt.
Der gesamte Kleine Zeitung-Beitrag, der von Redakteurin Simone Rendl verfasst wurde, kann HIER nachgelesen werden.
Weitere Informationen unter:
ARGE Streuobst
Landes-Obst-, Wein- und Gartenbauverein
Verein „Blauracke“
„Obst- und Gartenbauvereine arbeiten gerade an einem Obstsorten-Kataster, in dem Streuobstflächen eingetragen und erfasst werden sollen.“, berichtet Wolfgang Weingerl.
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