Freiungsaustragen beim Maxlaun

in Niederwölz

Der dreitägige Maxlaunmarkt findet jährlich am zweiten Oktoberwochenende in Niederwölz statt. Der Ursprung des Markts geht auf Kaiser Friedrich III. zurück, der der Gemeinde Niederwölz im Jahr 1450 das Privileg erteilte, am Tage des Kirchenpatrons Maximilian (12. Oktober) – davon hat sich der Name Maxlaun abgeleitet – einen Jahrmarkt abzuhalten. Nach einem Verbot zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der Markt von König Ferdinand I. 1536 wieder eingeführt. Seit damals wird die Freiung – ein geschnitzter Arm aus schwarz bemaltem Holz mit einem festlich geschmückten Schwert – auf einer traditionellen Route zum Marktgelände gebracht. Die Freiung steht als Symbol für den strafrechtlichen Schutz zur Marktzeit und als Garant für freien Handel und Frieden durch ein Waffenverbot.

Der Maxlaunmarkt gehörte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu den größten Jahrmärkten der Steiermark mit Schwerpunkt auf Vieh- und Lederwarenverkauf. Heute spielt das Austragen der Freiung, eine feierliche Prozession, eine zentrale Rolle beim nach wie vor sehr gut besuchten Maxlaunmarkt. Für das Austragen der Freiung wird vom Bürgermeister ein Freiungsträger ausgewählt, der wiederum den sogenannten Maxlauner, den Wegauskehrer, bestimmt. In einer feierlichen Prozession wird die Statue des hl. Maximilian am Sonntag des Maxlaunmarkts zum Stinglbauer-Haus getragen, in dem die originale Freiung aus dem Jahr 1656 aufbewahrt wird. Hier wird die Freiung vom Balkon gehoben und der Festzug mit dem traditionellen Freiungsgruß eingeleitet.

Der Freiungsträger bringt die Schwerthand anschließend zum Marktgelände – begleitet von der Musikkapelle, der Sängerrunde, der Freiwilligen Feuerwehr, der Landjugend, der Bergwacht und dem Kameradschaftsbund. Sein Weg wird durch den Wegauskehrer freigemacht, der dann im Laufe des Tages durch das Festgelände zieht, wo weibliche Besucher des Markts sich gern von ihm abhalsen lassen: Dabei überträgt er seine roten und blauen Wangenfarben auf sie, was Glück bringen soll.