Stille Nacht

Das Lied zur Weihnacht

Das im Jahr 1818 komponierte Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ bildet für zahlreiche Menschen einen Fixpunkt des Heiligen Abends und ist für viele der Inbegriff des Weihnachtslieds überhaupt. „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ist in allen österreichischen Bundesländern stark verbreitet. Die Weitergabe erfolgt innerhalb der Familien von einer Generation zur nächsten sowie durch verschiedene Vereine, Gemeinschaften und Verbände. Das gemeinsame Singen und Musizieren wird von Kirchengemeinschaften verschiedener Konfessionen, von Chören, Gesangvereinen, in Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen gleichermaßen praktiziert und angeregt. Mittlerweile in etwa 300 Sprachen übersetzt, verbreitet das Lied weltweit die Weihnachtsbotschaft der Geburt Christi.

Die Entstehung des Weihnachtslieds „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ist auf das 19. Jahrhundert datierbar. Der Text wurde 1816 von Hilfspfarrer Joseph Mohr in Mariapfarr im Salzburger Lungau verfasst, und zwei Jahre später komponierte der Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber eine Melodie dazu. Am Weihnachtsabend 1818 wurde das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ erstmals in der St. Nikolaus-Kirche in Oberndorf bei Salzburg von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr aufgeführt. Im Lauf der Zeit war das Lied zahlreichen musikalischen und textlichen Umgestaltungen unterworfen. Immer wieder wurden neue Arrangements und Abschriften herausgegeben. Aufgrund seiner sich über zwei Jahrhunderte erstreckenden Rezeptionsgeschichte in verschiedenen Teilen der Erde lässt sich von einer hohen Kontinuität sprechen.

Das Lied thematisiert den Wunsch der Menschen nach allumfassendem Frieden, vermittelt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und fördert den zwischenmenschlichen Austausch und das gegenseitige Verständnis. Es hat eine generationsübergreifende, verbindende Wirkung und vereint verschiedene Altersstufen, Konfessionen und Kulturen, zu deren Festkultur das Lied gleichermaßen gehört.