Gelebte Volkskultur 2024

Die Gründungsmotivation und die Aufgabenstellung der Freilichtmuseen, als Archive der ländlich-bäuerlichen Bau-, Arbeits- und Lebenskultur und zur Bereitstellung von Grundlagenwissen für heutige und zukünftige Fragestellungen und Generationen zu fungieren, wurden 2023 in Stübing unter der Leitung des Chefkurators Egbert Pöttler erneut bestätigt. Dies entspricht der ursprünglichen Bedeutung von Tradition als Weitergabe existenzsichernder Kenntnisse, Arbeitstechniken oder auch Lebensweisen. Mit einem ausgewogenen Vermittlungsangebot zentraler Museumsinhalte konnten 2023 trotz einiger verregneter Aktionstage rund 68.600 Besucher:innen in Stübing begrüßt werden. Diese neuerliche Steigerung wurde durch kleinformatige Vermittlungs- und Sonderprogramme, Kursangebote, einen Höchstwert an Schülergruppen sowie Sonderöffnungszeiten im November erreicht. Die Frequenz des Bustourismus liegt leider weiter deutlich hinter jener der Vorpandemiezeiten zurück. Rund 40 UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM, ABTEILUNG VOLKSKUNDE Österreichisches Freilichtmuseum Stübing Prozent der Gäste nutzten die Vermittlungsangebote des Museums. Der überdurchschnittliche Eigenfinanzierungsanteil von Stübing lag 2023 bei rund 40 Prozent. „Mit ohne Strom – Leben wie damals“ lautete das Thema der Jahresausstellung 2023, das sich inhaltlich in allen Programmen wiederfand und auf überaus positive Resonanz traf. Ein Projekt über den Waldfonds Österreich rückte handwerkliche Arbeiten mit dem Werkstoff Holz und dem Schwerpunkt Schindeldach in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die BoKu untersuchte dabei die Haltbarkeit von Holzdächern, mit proHolz wurde ein gemeinsames Vermittlungsprogramm erstellt und mit LebensGroß das Schindelmachen in die Lehrwerkstätten integriert. Mit der AK Steiermark wurde ein weiteres Projekt zur Erstellung einer Homepage zur Vergabe von Patenschaften für Museumsexponate gestartet. Die Bemühungen um ein zeitgemäßes Leitsystem wurden gemeinsam mit Kolleg:innen ungarischer KULTURELLES ERBE 44

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