HANDWERKSKUNST LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE | HANDWERKSKUNST SEITE 101 Zu einer Tracht wird gern typischer Trachtenschmuck getragen, der sowohl die Kleidung wie auch die Person, die ihn trägt, aufwertet. Oft werden diese zeitlos schönen Stücke in der Familie weitervererbt. Und besonders in früheren Zeiten war auch der auf der Kleidung angebrachte Trachtenschmuck ein Zeichen für Wohlstand: Je üppiger, umso mehr Ansehen genoss man in der Gesellschaft. WESTENKNOPF Den traditionellen und hochwertigen Westenknopf stellt ein Gold- und Silberschmied stets in Handarbeit her. Zuerst zeichnet er dafür mit Liebe zum Detail einen Entwurf, anschließend wird ein Modell vom Knopf gefertigt. Anhand dieses Modells wird eine Form gebaut, mit welcher der Gold- und Silberschmied eine Gussform herstellt. Das Material für den Guss ist Silber. Nach dem Festwerden des Silbers wird dieses vom Gips befreit und weiterverarbeitet. Eine der vielen möglichen Varianten ist die Erzeugung eines halbkugeligen Knopfes. Dafür wird mit einer Säge ein Kreis aus einem auf die richtige Stärke (meist 0,5 Millimeter) gewalzten Silberblech ausgeschnitten. Der so entstandene Silberkreis wird in eine Form gelegt, die viele Halbkugelauslässe in verschiedenen Größen aufweist, und mit einem Gegenstück (Kugelpunzen) in den größenmäßig für den Knopf passenden Auslass hineingeschlagen. Nachdem der Handwerker die Halbkugel der Form entnommen hat, lötet TRACHTENSCHMUCK UND ACCESSOIRES VONRENÉ GÖLLES Silberknöpfe mit jagdlichen Motiven.
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