LEITFADEN LEITFADEN | LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE SEITE 118 doppelter Lampas, davon hinterer Lampas gewellt (Ansetzen der Hosentasche direkt beim Passepoil zwischen den Lampasstreifen) doppelter Lampas, vorne und hinten gezackt (Ansetzen der Hosentasche direkt beim Passepoil zwischen den Lampasstreifen) Schwarze Langhose: ohne Passepoil, Lampas und ohne Stulpe gefertigt Sonderformen: Gestreifte Hose (Stresemannhose):13 schwarz-grau gestreifte Langhose im klassischen Schnitt Kniebundhose: wird mit Schlitz und Bund unter dem Knie aus Loden, Kammgarn oder Fresko gearbeitet; übliche Farben sind Grau und Schwarz Stiefelhose (bei Wildoner Stiefelhosentracht): aus schwarzem Loden oder Kammgarn gefertigt Steirische Lederhose In der Steiermark wird die Lederhose traditionell aus heimischem Hirsch- oder Gamsleder gefertigt. Die steirische Lederhose ist an ihrer grünen Stickerei und der geraden Gesäßnaht erkennbar. Die Farbpalette in der mittleren Steiermark bis in den Grazer Raum reicht von Altschwarz bis Braun, im Salzkammergut ist die Lederhose schwarz. Schnitttechnisch wird zwischen kurzer Lederhose und Kniebundhose aus Leder unterschieden. ACCESSOIRES Hemd Klassisches Hemd:14 Das Hemd besteht aus weißem Baumwollgewebe oder feinem Leinen mit klassischem Umlegekragen, langen Ärmeln, Knopflochleiste sowie Knöpfen aus Perlmutt. Pfoad: Zur Lederhose und Kniebundhose kann auch ein Pfoad getragen werden. Initialen und andere Stickerei sind am Pfoad üblich. Hals- oder Krawattentuch Das Hals- oder Krawattentuch besteht aus reiner Seide mit eingewebten oder handgedruckten Mustern und wird in der Farbgebung auf Rock bzw. Janker und Weste abgestimmt. Das Halstuch kann über einen Gummi zum Krawattenknoten geschlungen oder durch einen silbernen Krawattenring15 gezogen werden. Auch ein wollenes Webband ist in der Männertracht gebräuchlich. Stutzen Zur steirischen Lederhose werden Stutzen in den Farben Grün, Grau, Graublau (Taubenblau) oder in Naturfarbe der Schafwolle getragen. 13 Nach historischen Überlieferungen wurde die gestreifte Langhose vorzugsweise zum Einfachen Leobner, Franz-Josef-Rock, Hammerherrenanzug, Grazer Steireranzug und zum Steirischen Stutzfrackerl sowie zu grünen Röcken getragen. Die Bezeichnung »Stresemannhose« ist auf den langjährigen, deutschen Außenminister Gustav Stresemann (1878–1929) zurückzuführen, der jenen, später nach ihm benannten »Stresemannanzug«, bestehend aus schwarzem Sakko, hellgrauer Weste sowie gestreifter Hose lancierte. Siehe: Gwandkasten, Graz 1925, und Ingrid Loschek, Reclams Mode- und Kostümlexikon, 3. Auflage, Stuttgart 1994. 14 Siehe Beitrag »Das Maßhemd«, S. 71–73. 15 In dieser Tragweise ist das Halstuch (45 x 45 cm) im Ausseerland unter dem Begriff »Binderl« bekannt. Früher wurde das Tuch über ein Klöppelband geschwungen oder beim ersten Knopfloch im Hemd fixiert.
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