20 SEITE GESCHICHTE & ENTWICKLUNG | LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE GESCHICHTE & ENTWICKLUNG Auf Initiative steirischer Schneidermeister erschien in Graz bereits im Jahr 1925 eine Trachten-Bildermappe, die den Titel »Gwandkasten« trug. Nach Modellen eines Grazer Schneidermeisters vom Grazer Kunstmaler Rudolf Posch gefertigt, finden sich darin auf 16 Blättern Abbildungen der »in den Alpenländern gangbarsten Trachten in Vierfarbendruck«. Diese Bildermappe, an der das Volkskundemuseum in beratender Funktion mitwirkte, sollte in erster Linie das Bedürfnis der Schneidermeister decken, »ihren Kunden brauchbare Bilder zu deren Orientierung« vorlegen zu können. In Wort und Bild werden darin zusätzlich »Richtlinien über Form und Ausstattung dieser Kleidungsstücke« gegeben. Linke Darstellung: »Das Steirerröckl der einfachsten Form, wie jenes Ende der siebziger Jahre [des 19. Jahrhunderts] von A. E. Geist in Leoben allgemein angefertigt wurde. … Dazu trug der Stadtbewohner meistens eine ganz schmal gestreifte graue Kammgarnhose, der Ländliche vielfach Hosen aus grauem Trikot mit Doppellampas.« Rechte Darstellung: »Das Schützenröckl, stets einreihig, mit Vorliebe Ende der neunziger Jahre [des 19. Jahrhunderts] getragen, ist aus olivgrünem, ins Gelbliche schlagendem Flanell. … Als Hose entweder eine kurze Lederhose oder eine graue, schmal gestreifte lange Hose aus Kammgarn.«
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