LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE - Die steirischen Männertrachten

GESCHICHTE & ENTWICKLUNG LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE | GESCHICHTE & ENTWICKLUNG SEITE 31 Frauen und Frauentrachten im Musikverein Heute wäre eine Blasmusik ohne Frauen undenkbar. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Vereinsstruktur hinsichtlich der Geschlechterverteilung in den Musikkapellen und -vereinen stark zugunsten eines höheren Frauenanteils verändert. Nicht selten liegt ein ausgewogenes Mischungsverhältnis zwischen Frauen und Männern vor – wie etwa am Beispiel der Trachtenkapelle St. Lorenzen am Wechsel zu sehen ist. Dies schlägt sich auch in der Vereinskleidung nieder. So wie die Einkleidung der männlichen Kollegen im Sinne regionaler Herrentrachten erfolgt, greift man auch in der Wahl der Bekleidung der weiblichen Mitglieder auf die entsprechenden regionalen Frauentrachten zurück. Die Vielfalt an steirischen Frauentrachten bietet dazu unzählige Möglichkeiten. Den Musikerinnen steht ein Repertoire von knapp 290 unterschiedlichen, regional zugeordneten und auch namentlich registrierten Frauentrachten, die eine bunte Trachtenlandschaft in der Steiermark zeichnen, zur Verfügung, die – gegliedert in Alltags-, Sonntags- und Festtagstrachten – auch den unterschiedlichen Aufgaben innerhalb einer Musikkapelle Rechnung tragen können. Vorzugsweise orientiert sich die Kleidung der Marketenderinnen am regionalen Sonntagsoder Festtagsdirndl, während die Musikerinnen häufig im Alltags- oder aber auch im Sonntagsdirndl zu sehen sind. Die Frauentrachten werden zumeist farblich auf die jeweiligen Herrentrachten abgestimmt. Davon zeugen sehr viele Beispiele steirischer Blasmusikkapellen – stellvertretend etwa der Musikverein Ratten, der Musikverein der Pfarrgemeinde St. Margarethen bei Knittelfeld, die Musikkapelle Seggauberg, der Trachtenmusikverein Unterlungitz oder aber auch der Musikverein Stadtkapelle Deutschlandsberg. Regionale Kulturträger Die lokale Verankerung der jeweiligen Vereinskleidung wird nicht zuletzt durch eine bewusste Auswahl der Materialien und der Fertigungsstätten verstärkt. Denn der Qualitätsanspruch im Sinne einer regionalen Wertschöpfung soll auch im wahrsten Sinne des Wortes in der Kleidung zum Tragen kommenund damit wertschätzend die musikalischen Leistungen der Musikerinnen und Musiker einmal mehr unterstreichen. Musikverein St. Oswald bei Plankenwarth. Foto: MV St. Oswald.

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