GESCHICHTE & ENTWICKLUNG GESCHICHTE & ENTWICKLUNG | LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE SEITE 34 stutzen, lange Unterhose zur Lederhose und hohe Bindschuhe – über lange Zeit einen regionalen Typus – optisch wie akustisch – verkörperten, der von Weitem erkennbar war. Das traditionelle Repertoire wie auch die dazu passende Kleidung bildeten eine harmonische Einheit. Trachten-Eigenkreationen bei Musikgruppen Ganz neue Wege beschritten schließlich die weststeirischen Kern Buam, die eine eigene Kern-Buam-Tracht kreiert und diese auch als solche sehr bewusst eingesetzt haben. Neben dem Kern-Buam-Dirndl mit rotem, tief dekolletiertem Leib, das keine allzu große Verbreitung erfuhr, war es vor allem das Herrenoutfit und hier wiederum im Besonderen der Hut, dem bis heute eine außergewöhnliche Bedeutung zugesprochen wird. Diese Kopfbedeckung, die auf den Erzherzog-Johann-Hut zurückgeht und als Kern-Buam-Hut bekannt wurde, wird aus schwarzem Filz mit grünem Band und grüner, relativ breit eingefasster Krempe gefertigt und mit der charakteristischen Spielhahnfeder verziert und durfte und darf nur von auserwählten Personen getragen werden: zum einen von den Musikanten selbst, zum anderen von ihnen nahestehenden Freunden. Wenn nun die Kern Buam in ihrer Montur zu den Spielereienkamen, dann stand zuallererst ihr optischer Auftritt im Mittelpunkt: Kern-BuamDie »Mooskirchner Altsteirer« in ihrer charakteristischen Tracht, um 1900. Foto: Steirisches Volkeliedarchiv. Die legendären »Kern Buam« mit Lederhose, rot-weißem Seidentücherl und dem typischen Kern-Buam-Hut, 1990.
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