LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE - Die steirischen Männertrachten

HANDWERKSKUNST HANDWERKSKUNST | LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE SEITE 76 stickt mit 104 Diamantknöpfen, die noch dazu funktional eingesetzt wurden. Erst im 19. Jahrhundert brachten schließlich auch Frauen Sympathie für den Knopf als Verschlussgegenstand an der Kleidung auf. Bislang hatten ihn Haken und Ösen ersetzt, mit denen nur umständlich zu hantieren war. Spätestens da wussten es alle: »Der kleine Rundling ist nicht mehr wegzudenken!« Auch in der traditionellen Tracht hat er seinen Platz. HIRSCHHORNKNOPF Der Rohstoff Der Hirschhornknopf wird aus dem Geweih, das einmal im Jahr von Hirschen abgeworfen wird, gefertigt. (Für die Knopfherstellung werden vorzugsweise Abwurfstangen verwendet.) Hirschgeweihe sind auf der Außenseite generell naturbraun und haben innen einen porösen Kern. Doch die unterschiedlichen Lebensräume der Tiere spiegeln sich auch im Aussehen der Geweihe wider: Je nach Herkunft ist ihre Oberflächenstruktur unterschiedlich von beige über hellbraun bis dunkelbraun gefärbt, glatt bis fein gestreift, fein geperlt bis hoch geperlt, mit tiefen Furchen, leicht gewölbt oder stark gewölbt. Wissenswertes über die Herstellung Aus der Oberfläche der Geweihe werden die Hirschhornknöpfe ausgebohrt und anschließend bearbeitet. Durch den natürlichen Wuchs der Geweihe entstehen die unterschiedlichsten Strukturen und Farben. Hirschhornknöpfe werden vorzugsweise naturbelassen und auf Wunsch nach Farbe sortiert. Auftretende Farbunterschiede sind meist erwünscht, um den natürlichen Charakter des Hirschhorns hervorzuheben. REHKRONE Als Rehkronen1 werden Zierknöpfe bezeichnet, die entweder am Revers einer Tracht oder darüber angebracht werden und aus dem Geweih (Krickerl) des Rehbocks gefertigt Anfräsen des Hirschgeweihs, das zuvor in 20 bis 40 Zentimeter lange Stücke geschnitten wurde, mit der Lochsäge. Hirschhornknöpfe, mit Holzstiften poliert. Klaus Hirt überprüft das Ergebnis.

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