HANDWERKSKUNST HANDWERKSKUNST | LAMPAS, GAMS UND SCHNEIDERFLIEGE SEITE 78 sitzt, ist es hohl, danach läuft es in einem leichten Bogen zu einem Spitz zusammen, der massiv voll ist. Die Maserung des Büffelhorns ist durch Individualität geprägt, besitzt ein typisch horniges Aussehen in hellen, mittleren und dunklen Farbtönen. Büffelhorn ist sehr widerstandsfähig, lässt sich jedoch sehr leicht ritzen. Wissenswertes über die Herstellung Büffelhorn lässt sich sehr gut sägen, bohren und fräsen. Um das Material ideal zu bearbeiten, gehören spanabhebende Vorgänge dazu. Auch Pressvorgänge lassen sich mit dem hohlen gewölbten Teil durchführen. LEDERKNOPF Der Rohstoff Alle feinen Lederarten wie Schweins-, Wild-, Velours- oder Nappaleder lassen sich gut zu Knöpfen verarbeiten. Leder fühlt sich sehr weich an, und sein typischer Ledergeruch macht es unverwechselbar. Wissenswertes über die Herstellung und Pflege Zu welcher Art von Knopf das jeweilige Leder verarbeitet wird, hängt von seiner Struktur ab. Entweder verarbeitet man Leder zu geflochtenen Knöpfen oder zu Kombinationen mit Holz oder Metall. Besonders weiches Leder verleiht dem Knopf einen samtenen Glanz. Vorsicht ist allerdings beim Waschen von Lederknöpfen geboten, da sich Leder durch Wassereinfluss stark verändern kann, daher wird eine chemische Reinigung empfohlen. STOFFÜBERZOGENER KNOPF In der steirischen Männertracht werden die stoffüberzo - genen Knöpfe aus dem gleichen Tuch wie der Besatz hergestellt. Der eigentliche Knopf setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der Oberteil besteht aus Aluminium und hat eine halbkugelige, leicht bombierte Form. Der untere Teil ist flach und besteht aus Metall, Kunststoff oder Zwirn. Das Tuch wird in der gewünschten Größe ausgestanzt, mit dem Oberteil des Knopfes in das entsprechende Presswerkzeug gelegt und mit dem Unterteil zusammengedrückt. Diese traditionelle Knopfherstellung wird für die Trachtenbekleidung auch heute noch händisch durchgeführt. Stoffüberzogene Knöpfe lassen sich perfekt dem Kleidungsstück anpassen und verleihen ihm jene schlichte Eleganz, die schon von Erzherzog Johann geschätzt wurde – der Stainzer Janker und der Erzherzog-Johann-Anzug sind zeitgemäße Beispiele dafür. STEINNUSSKNOPF Der Rohstoff Die Steinnuss ist der Same der weiblichen Steinnusspalme und hat in etwa die Größe eines Hühnereis. Steinnusspalmen wachsen zum Großteil in Kolumbien, Peru und Ecuador, wobei sich die Steinnüsse aus Ecuador am besten zur Knopferzeugung eignen. Das Material ist geprägt durch extreme Härte. Nach der Ernte sind die Nüsse noch weich und enthalten eine Flüssigkeit. Die zur Verarbeitung ausgewählten Nüsse werden mehrere Monate an der Sonne getrocknet. Dabei werden sie allmählich fester, bis sie schließlich die Härte von Knochen erlangen. Unter einer braunschwarzen, rauen Außenhaut – die teilweise bei der Knopferzeugung auf der Nuss belassen wird – erscheint nun ein elfenbeinfarbenes Material, weswegen die Steinnuss auch gerne Pflanzenelfenbein genannt wird. Wissenswertes über die Herstellung Die getrocknete Steinnuss lässt sich leicht sägen, fräsen und abdrehen. Auch wenn die Verarbeitung relativ problemlos 3 Verkürzte Form des Wortes Perlmutter (lat. mater perlarum/Perlmuschel) mit der Bedeutung: Die Muschel bringt, wie eine Mutter ein Kind, eine Perle hervor; dann übertragen auf die innere Schicht der Muschel.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2NDc=